Wörter, Wörter, Wörter …

In der Tradition der Stoa lehrt Epiktet die Einheit des Alls als der gesamten Wirklichkeit einschließlich der Gottheit.
Googelt man „Alles ist Natur“ stößt man, wenn man nur die Suchergebnisse bei der Wikipedia berücksichtigt, auf: Natur, Naturtheorie, Naturalismus, Pandeismus, Pantheismus und hier jeweils auf eine Vielzahl von Unterbegriffen. Statt Klarheit zu gewinnen wird die Zahl der Fragen immer größer … immer wieder stoße ich auf auf „Gott“ als allumfassendes Prinzip …
Die Zahl der Wörter wird immer größer … die Fragen ebenfalls … die Erkenntnis …. ???

Mein Zettelkasten

In meinem Zettelkasten sammele ich Zitate, Sinnsprüche, Fragen, Lebensweisheiten, Gesprächsfetzen und dergleichen, die mich schon lange begleiten oder die mir aktuell „zufallen“. Diese Sammlung von Denkanstößen werde ich erweitern, ständig überdenken, interpretieren, auf „das Denkbare und das Lebbare“ überprüfen und schließlich wichten und werten.

Freier Wille und Stoiszismus

Die unmittelbare Übernahme der „stoischen Lehre“ in unsere heutige Zeit ist wegen der großen Erweiterung des Wissens und neuer weltanschaulicher Ideenansätze natürlich nicht möglich.

Die kosmologische, auf Ganzheitlichkeit der Welterfassung gerichtete Betrachtungsweise, aus der sich ein in allen Naturerscheinungen und natürlichen Zusammenhängen waltendes universelles Prinzip ergibt, mutet jedoch geradezu modern an. Wenngleich in den modernen Einzelwissenschaften (Physik, Chemie, Medizin, Biologie etc.) inzwischen eine tiefere, detaillierte Sicht auf die Welt vorhanden ist, gibt es auch hier Bestrebungen nach einer ganzheitlichen Sicht (z.B. Nichtlokalität in der Quantenphysik) oder der Suche nach einer „Theorie von Allem“ (Weltformel). Allerdings ist die Suche nach einer Weltformel bislang erfolglos. Ein Ergebnis ist ungewiss, vielleicht gar unrealistisch?

Das Universum antwortet (bislang) nicht ….

Wie ich aber in meinem Exkurs zum „freien Willen in der Stoa“ schon aufzeigte, ist die starke Betonung einer „Vorherbestimmung“ (Determinismus) alles Geschehens schon seit der Antike bis in die heutigen modernen Wissenschaften ein ständiger Kritikpunkt am stoischen Gedankengut. Da das „gedankliche Konzept“ eines freien Willens erst im 19. und 20. Jahrhundert stärkere Bedeutung erfuhr, man heute bei der Interpretation antiken Schrifttums durchaus kontroverse Darstellungen findet kann ich mir (nicht nur zu diesem Teilaspekt) des stoischen Gedankenguts kein klares Bild verschaffen. Dies gilt umso mehr, da ich weder die altgriechische Sprache beherrsche, noch die Lebensumstände und vor allem die Denkweise der Menschen dieser Zeit nicht kenne und nachvollziehen kann. Eine tiefergehende Beschäftigung wäre zwingend erforderlich! Dies scheint mir aber nicht leistbar, wenn ich mein Ziel Gelassenheit zu erlangen verfolgen will.

Ich habe mich deshalb entschlossen, Aphorismen, Zitate, Sinnsprüche etc. mehr antiker (auch neuerer) Autoren zu sammeln, diese so zu lesen als wären sie von einem Menschen der heutigen Zeit, anhand mir bekannten Wissens der Neuzeit zu wichten und werten … um so zu einem praktikabelen Weg zur Gelassenheit zu finden.

Bearbeitung der Webseite „Die Stoa“

Seit mehreren Jahrzehnten habe ich mich immer wieder mal mit den Stoikern befasst. Meistens handelte es sich dabei um Bücher von Seneca und Marc Aurel oder um Sekundärliteratur zum Stoizismus.
Jetzt, wo ich auf der Seite „Die Stoa“ das Thema „Gelassenheit“ etwas genauer untersuche stoße ich darauf, dass die Stoiker ihre sprichwörtliche „stoische Ruhe“ zu einem Großteil (?) aus der Tatsache beziehen, viele Dinge meinen nicht beeinflussen zu können, weil sie einer strengen Kausalität anhängen. Konsequent zu Ende gedacht führt der Hang zu strengen Kausalität dazu, dem Menschen keinen freien Willen zuzugestehen, da alles von Gott (einer allumfassenden Instanz) vorbestimmt ist. Damit entfiele nach heutiger Sicht die Pflicht des Menschen für sein Handeln Verantwortung zu übernehmen ! Eine solche Betrachtung menschlicher Handelns ohne die Übernahme von Verantwortung wäre abzulehnen. Seneca, ein jüngerer Stoiker, hat sich ebenfalls mit diesem Thema befasst. Seine Auffassung hierzu werde ich einmal näher betrachten.

Daneben stellt sich mir die Frage, in wieweit es möglich ist nur Teilaspekte der stoischen Lehre zu übernehmen — diese mit anderen Denkmodellen zu verbinden … ohne die stoische Lehre total zu verfälschen ?

Außerdem scheint es mir im Moment sinnvoll, häufig aus der Wikipedia zu zitieren (oder gar Abschnitte zu kopieren) da für mich, aber auch den Leser, die Quellen über die Links schnell aufzufinden und nachzuvollziehen sind. Außerdem sind die Beschreibungen in der Wiki ausreichend genau aber präzise auf das Wesentliche gekürzt. Daneben werde ich natürlich noch eine Literaturliste erstellen …