(Noch in Arbeit!)
Ganz im Stiel der modernen Medienkommunikation erheischt die Schlagzeile dieses Blogbeitrags Aufmerksamkeit, ohne zu erkennen zu geben, worum es in diesem Artikel wirklich gehen soll. In lange vergangenen Zeiten, vor allem in der „Bild“ – Zeitung aber auch in der „Yellow-Press“ war sehr häufig das Phänomen zu beobachten, dass die Schlagzeile oder der Leitartikel einen Titel trug, der nichts oder nur sehr wenig mit dem Inhalt zu tun hatte.
Dieses Phänomen beobachte ich seit längerem in gesteigerter Häufigkeit und Intensität bei den „Online – Medien“. In Erwartung höherer „Clicks“ gelangen hier inhaltslose Artikel zu hohlen Phrasen ihrer vorangestellten „aufgeblasenen“ Schlagzeilen. Während ich bei diesen „alten“ Medien noch ein Minimum an solidem „journalistischen Handwerk“, z.B. bei der Nachprüfbarkeit der Quellen zugestehen möchte, kann ich das bei den „Social-Media“ nicht auffinden.
Den „Social-Media“ (neue Medien) mag man eine starke demokratische Komponente zuerkennen da hier „Jedermann“ seine Vorstellungen vom Geschehen in der Welt (seine Meinung) nicht nur sagen, sondern auch publizieren darf. Dies jedoch, ohne das auf die mindesten journalistischen Grundprinzipien Rücksicht genommen werden muss! (Siehe Pressecodex: Von der Achtung der Menschenwürde bis zur Unschuldsvermutung, vom Opferschutz bis zur Trennung von Werbung und Redaktion, Schutz vor Diskriminierungen, Schutz der Ehre etc.). Im Ergebnis findet man neben brauchbaren Informationen eine Vielzahl von Fehlinformationen, Lügen,etc. Vor allem Auswüchse mit Hass und Hetze sind alltäglich zu beobachten und sollten nicht nur zu Denken geben. Die meinungsbildende Macht der Medien ( … hier, der Social-Media), oft als vierte Gewalt im Staate bezeichnet, bedarf meiner Meinung nach durchaus einer argwöhnischen Betrachtung, insbesondere da es sich um nur sehr wenige „Plattformbetreiber“ also quasi um Medienmonopole (!) handelt, die „ihre“ Algorithmen bei der Zusammenstellung der Medieninhalte gern für sich behalten.
Neben der Verzerrung der „Wirklichkeit“ in den klassischen Print-, Hörfunk- und TV- Medien durch immer stärker hervortretende, rein wirtschaftliche Interessen,
tritt bei den neuen Medien (Social-Media) zusätzlich eine Verzerrung der Gewichtung der „Meinungsverteilung“ auf. Dies wird möglich, weil durch die Gestaltung der Plattform jede „Meinung über die Welt“, inzwischen ohne alle Schranken (!), als richtig und wahr wahrgenommen wird – so absurd oder abstrus sie auch sein mag. Jeder findet seine eigene Wahrheit wieder, teilt sie mit einer „Community“ (Blase). Alles ist wahr — die Wahrheit wird zur Beliebigkeit. Die lautstärksten Communities (so klein sie auch sein mögen), finden überproportionale Beachtung . So bildet sich im Sinne des Marketings eine sich selbst segmentierende Zielgruppe, die es nicht nur kommerziellen Unternehmen leicht macht, mit gezielten Angeboten die Segmente anzusprechen, sondern auch politischen Gruppierungen mit ihrem Bild von der Welt und ihren Vorstellungen wie die Welt sein sollte.
Obwohl an dieser Stelle das „Medienthema“ nicht weiter verfolgt werden soll offenbart sich jedoch auch hier, wie wichtig den Menschen die Wahrheit ist. Denn allein die Zahl der vermeintlich wahren Aussagen zu einem gleichen Themenkomplex ist inflationär gestiegen, zugleich wird auch um die Richtigkeit der jeweils eigenen Wahrheit immer heftiger gestritten wird bis hin zur Androhung körperlicher Gewalt !
Auch wenn das zuvor beschriebene einen Bezug zur Schlagzeile: „Gescheitert: Die Sache mit der Wahrheit“ aufzeigt, habe ich noch nicht erläutert, ob es sich bei dem gemeinten Scheitern um die Suche nach wahren Aussagen oder um die Suche nach einer klaren Trennung der Begriffsdefinitionen von „Wahrheit, Wirklichkeit, Realität“ handelt.
Genau darum geht es mir aber in diesem Blogbeitrag, denn zum wiederholten Male ist mein Versuch gescheitert, eine einheitliche Definition der Begriffe Wahrheit, Wirklichkeit Realität ( … wenn auch auch nur bruchstückhaft) zu finden.
Die Beantwortung der Frage: „Was ist Wahrheit?“ scheint einfach zu beantworten zu sein.
Bereits ein erster Blick in Wikipedia zeigt jedoch auf, wie unterschiedlich in verschiedenen Theorien die Definition des Begriffes und die Kriterien ob etwas „wahr“ ist betrachtet werden.
Beispiel 1: Wahrheit in der Philosophie
„Die Frage nach der Wahrheit gehört zu den zentralen Problemen der Philosophie und der Logik und wird von verschiedenen Theorien unterschiedlich beantwortet. Dabei können grob die Fragen nach einer Definition der Wahrheit und nach einem Kriterium dafür, ob etwas zu Recht „wahr“ genannt wird, unterschieden werden. „
Sodann zeigt Wikipedia eine sehr große Zahl von Wahrheitstheorien in der Philosophie auf, die auf die Vielfältigkeit der Begriffsdefinitionen wie auch auf deren Wandel im Zeitverlauf hinweisen.
„Die in der Philosophiegeschichte über weite Strecken dominierende Wahrheitstheorie war die Korrespondenz– oder Adäquationstheorie der Wahrheit. Diese Theorie geht von Wahrheit als Übereinstimmung gedanklicher Vorstellungen mit der Wirklichkeit aus.“ …
„Als erster Korrespondenztheoretiker wird vielfach Aristoteles genannt. Innerhalb der mittelalterlichen Philosophie ist Thomas von Aquin einer der bekanntesten Vertreter einer Korrespondenztheorie.„
Diese zunächst eingängige Wahrheitstheorie weist mit dem Begriff „Wirklichkeit“ einen weiteren Begriff hinzu, der einer Definition bedarf. Darüber hinaus bemerkt Wikipedia
dazu:
„Mit der Korrespondenztheorie der Wahrheit ergeben sich eine Reihe philosophischer Probleme. Grundsätzliche Einwände (des Skeptizismus): Zum einen lässt sich nicht entscheiden, ob es uns auch wirklich gelingt, Tatsachen so zu erkennen, wie sie tatsächlich sind, da psychische, soziale, historische, aber auch physische Faktoren (z. B. der Sinneswahrnehmung und der neuronalen Datenverarbeitung) die Erkenntnis von Tatsachen beeinflussen können und somit der Wahrheitsgehalt von Aussagen schwierig zu überprüfen ist. Genaugenommen müsste man die Wirklichkeit/Tatsache unabhängig von ihrem Erkannt- und Formuliertwerden erkennen, um sie dann mit der in eine Aussage gegossenen Erkenntnis zu vergleichen. Dieser Vergleich ist ersichtlich nicht durchführbar.“ — und erwähnt unteren anderem:
Wikipedia kommt für die Korrespondenztheorie zu der Feststellung:
Hauptsächlich einige dieser Gründe führen dazu, dass selbst Realisten nicht mit der oben beschriebenen einfachen Version der Korrespondenztheorie arbeiten, sondern meist mit Variationen des Grundmodells.
Beispiel 2: Wahrheit in der Theologie