Jesus ist Gottes Sohn

Jesus wurde als „Bastard“ im Kuhstall geboren. Kurz nach seiner Geburt musste er mit seinen Eltern fliehen weil der Herrscher alle männlichen Kinder bis 1 Jahr ermorden ließ. In Ägypten bekam die Familie Asyl. Schon als Kind war er neunmalklug, aufsässig und griff die herrschende Schicht an. Er setzte sich für die Armen, Geknechteten und Sklaven ein. Er predigte nicht nur Nächstenliebe sondern sogar Feindesliebe, kam mit der Obrigkeit in Konflikt, wurde verurteilt und starb schließlich schändlich am Kreuz.

Könnten wir in unserer Gesellschaft einen solchen Gott integrieren?

Brauchen wir nicht besser einen Gott wie die antiken Römer und Griechen, nämlich einen jungen Helden, der selbstbewusst, stark und mächtig ist? Einen Gott der uns sagt wie großartig wir sind, ganz so wie er es ist? Der uns ein Land schenkt? Der uns hilft, Kriege zu gewinnen? Der sich körperlich stählt, der stets auf seine Gesundheit achtet, immer auf dem laufenden ist, seinem Arbeitgeber loyal bis ins Grab folgt, ehrgeizig nach Erfolg strebt, keinen Feierabend kennt und alle Konkurrenten rücksichtslos beseitigt? Einen Gott der Andere nur als Mittel zum Zweck benutzt und sie wegwirft wenn sie zu nichts mehr taugen, weil sich nur der Stärkere durchsetzen soll? Einen Gott der sich selbst großartig findet, der Egoisten belohnt, sie in seinen Führungskreis beruft, aber peinlich darauf achtet, dass er der EINZIGE bleibt, also alternativlos ist? Der nach Macht und Geld giert, Anderen aber nichts gönnt? Einen Gott dem man keine Frage mehr stellt und ihm einfach nur folgt?

Süßer die Glocken nie klingen …

Was in Krisen zählt

Wir leben in einer Zeit mit einer ganzen Reihe von Krisen, die Schlag auf Schlag auf einander folgen oder uns als Dauerkrisen ständig begleiten .
Energiekrise, Corona, Krieg in der Ukraine, Krieg in Israel, Drohgebärden der Chinesen gegenüber Taiwan, Inflation, Flüchtlingskrise, Hitzeperioden und Hochwasser sind in den Medien ständig präsent. Nicht zuletzt durchzieht der seit vielen Jahrzehnten nicht ausreichend wahrgenommene und kaum bekämpfte Klimawandel als Dauerkrise das Tagesgeschehen.

In Deutschland kommen erschwerend seelische Belastungen durch eine zerstrittene Regierung hinzu, die bei ihren Handlungen nur sehr schwer zu Kompromissen findet und Entscheidungen trifft, die wegen der Uneinigkeit der Koalitionsparteien schneller widerrufen werden müssen als sie gebildet wurden (Quakofonie). Eine klare Durchsetzung der Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag ist kaum noch erkennbar. Das erzeugt in der Bevölkerung große Verunsicherung, Unmut und Ablehnung. Medien, die aus Profitgier ihre Chancen wahrnehmen und aus jeder Nachricht ( …. das ist ihr Geschäft) den Niedergang der Wirtschaft und den „Untergang des westlichen Welt“ ausmalen, verstärken diese bedrückende, medial wahrgenommene Wahrnehmung der „Wirklichkeit“ zusätzlich.

Das Fehlen einer „positiven Erzählung“ einer Zukunft, in der „alles besser wird“, bedrückt die Menschen, macht sie depressiv und hoffnungslos. Daraus erwachsen Wählerstimmen für Parteien und Regime, die zwar keinerlei ernsthafte Lösungen aufzeigen können, aber die Unzufriedenheit nutzen, um an die Macht zu gelangen. Kein Wunder, das weltweit immer mehr Autokraten, Diktaturen, Tyrannen und rückwärts gerichtete Regierungen das Geschehen schnell fortschreitend und häufiger bestimmen.

Aber: Es gibt sie, die positiven Erzählungen. Utopien einer Welt, in der alles anders und auch besser sein könnte. Es gibt sehr wohl Forschungen zur erforderlichen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, die begehbare Wege für den zwingend erforderlichen Wandel aufzeigen. Diese Erzählungen/ Wege werden allerdings zumeist ignoriert, belächelt, bestenfalls als „Spinnereien“verunglimpft, als „Verschwörungstheorien“ abgetan oder „als von gestern“ verschrien. Überall herrscht der Wunsch, es solle „alles so sein wie vorher, aber mehr„. Der Gedanke, das „alles anders sein könne und besser“ wird so von vornherein vertan. Weil es mühselig ist (und auch Wählerstimmen kosten könnte) den Menschen die Wahrheit zu sagen, scheuen sich die Politiker, der Bevölkerung die zwingende Notwendigkeit neuer Wege nahe zu bringen, zu erläutern und sie dafür zu begeistern. Sie verfallen in bekannte Erzählmuster (z.B. durch Wachstum die Probleme lösen zu können) oder versuchen „mit Sicht in den Rückspiegel nach vorn zu fahren“. Viele Menschen haben aber durchaus erkannt das sich etwas ändern muss. Sie empfinden das Verhalten der Politiker, die unbedingte Notwendigkeit von neuen Wegen nicht aufzuzeigen als unaufrichtig oder gar verlogen. Das macht die Menschen nur noch hoffnungsloser und verstärkt das Gefühl der Ohnmacht. (Ein interessantes Gespräch zum Phänomen der „düsteren Zukunftslosigkeit“ findet man in der Mediathek des ZDF ->)

Von den Politikern hört man — wie immer wieder in solchen Situationen — den Ruf, man möge sich an Werten orientieren! Welche Werte sie meinen, ist schwer in Erfahrung zu bringen, schwankt situationsabhängig, ist in der Realität kaum oder nicht nachweisbar — und wirkt deshalb unglaubwürdig, ja manchmal gar verlogen (siehe oben). Die Politikverdrossenheit steigt und könnte leicht zum Verlust der Demokratie führen. Nicht nur die „Rechten Parteien“ tragen so zur Gefahr des Demokratieverlustes bei, sondern vielmehr gerade die etablierten demokratischen Parteien, welche keine „Vision einer besseren Zukunft“ anbieten und vermitteln können!

Die Suche nach Werten in der Politik führt wegen der gelebten Praxis in der Politik zu Fragen nach der Wahrhaftigkeit der genannten Werte und ist deshalb wenig ergiebig.

Warum Werte wichtig
Fest steht jedoch, dass die Suche, die Vermittlung und vor allem das Leben von Werten, nicht nur in Krisenzeiten ein Leitstern für menschliches Handeln ist. Insbesondere in Krisenzeiten jedoch, scheint mir das Leben von Werten überragend wichtig zu sein.

Das Thema: Werte zur Gestaltung eines gelungenen Lebens beschäftigt mich schon sit Jahrzehnten. Ich denke, dass „Klarheit bei den eigenen, gelebten Werten“ erheblich zur Gelassenheit beitragen kann.

Auch, weil in einer vielbeschworenen „Zeitenwende“ eine zwingende Neuorientierung erforderlich ist, habe ich deshalb noch einmal begonnen, meine Gedanken in Bezug auf Werte neu zu sortieren, sowohl ihre Brauchbarkeit als „Vision“, als auch auf „Realisierbarkeit“ zu prüfen und niederzuschreiben. Mir ist das Niederschreiben wichtig, denn gerade beim niederschreiben bin ich gezwungen, mich in Kürze zu fassen und dennoch klare Aussagen zu treffen.
Das Ergebnis meiner Recherchen und Überlegungen werde ich unter dem Menüpunkt „Werte“ nach und nach veröffentlichen.